Sonntag, 23. November 2008

Freude herrscht.

Letzte Woche war Halbzeit und seitdem fühle ich mich wirklich freier. Jedesmal wenn ich daran denke, dass ich mit jeder Stunde dem Ende meiner Unterhaltszahlungen entgegen komme, werde ich glücklich und fühle mich von einer Last befreit.

Und dass ist gut so.

Ärmer aber frei.

Selten stimmte es so wie zur Zeit.

Montag, 17. November 2008

Es ist HALBZEIT !

Hurra, heute ist HALBZEIT. Seit genau 1265 Tagen bezahle ich nun schon Unterhalt für meine Ex-Frau. Und genau so lange muss ich weiterhin bezahlen.
Es ist tatsächlich so, dass ein Ende nun schon absehbar ist. Die längste Zeit liegt hinter mir.
Ich kann mich noch gut erinnern wie ich mich gefühlt habe, als es noch über 2000 Tage waren.

Doch jetzt bin ich sozusagen auf dem Gipfel der Unterhaltszahlungen angelangt und von nun an beginnt der entspannte Abstieg. Ich muss mir weniger Sorgen darüber machen, ob und wie ich das Geld für die Unterhaltszahlungen zusammenbekomme. Ich kann mir vielmehr Gedanken darüber machen, was ich nach dem Ablauf meiner Zahlungen mit dem mir verbleibenden Geld machen werde.

Ich werde dann jeden Monat 750 Euro mehr für mich zur Verfügung haben. Meine Pläne sind gross und die Wunschliste ist lang. Ich möchte endlich eine vernünftige Altersvorsorge für mich aufbauen. Ich möchte endlich meine Reise nach Tibet planen und durchführen können. Und ich kann mit diesem Geld evtl. auch mehr Freizeit und weniger Arbeit haben. Vielleicht kann ich ja dann die Vier-Tage-Woche für mich einführen.

Es sit verrückt wie schnell die Zeit vergangen ist. Und ich bin sicher, dass die vor mir liegenden 1265 Tage ebenso schnell vergehen werden. Heute ist wieder so ein schöner Tag, an dem ich mich freier aber keineswegs ärmer fühle.

Auf die verbleibenden Tage.

Dienstag, 11. November 2008

Die verlorenen Jahre

Scheidung, Rauchen, Wohnort: Welche Risiken das Leben wie stark verkürzen

Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 11.11.2008

Der Ausgangspunkt ist eine beinahe banale und durch viele Studien abgesicherte Feststellung: Die Lebenserwartung von Männern und Frauen mittleren Alters ist am höchsten, wenn sie nur wenig Alkohol trinken, nicht rauchen, verheiratet sind, sich gesund fühlen, Abitur haben und einen Job als Angestellte erledigen. Nun haben die Demographinnen Anne Kruse, Elena Muth und Gabriele Doblhammer versucht herauszufinden, welche Risiken das Leben wie stark verkürzen. Das Ergebnis verblüfft zumindest in den Dimensionen: Ein 50 Jahre alter Raucher hat eine um 18 Jahre geringere Lebenserwartung als ein Mann, der mit Blick auf seine Gesundheit alles richtig macht.

Die Themenfrage der Studie, von der nun eine Kurzfassung veröffentlicht wurde (Demografische Forschung aus erster Hand, 3/2008), lautete: Welche Lebensbedingungen, Krankheitsmerkmale oder Verhaltensweisen kosten wie viele Lebensjahre? Die Forscher nutzten Sterbedaten der amtlichen Statistik und des Sozioökonomischen Panels, um dies zu berechnen. Sie definierten einen 50-jährigen "Supermann" und eine 50-jährige "Superfrau", die dank Verhalten, Biografie und Gesundheit in den Lebenserwartungs-Statistiken am besten abschneiden. Mit diesen Menschen wurden andere verglichen, deren Lebensläufe von verschiedenen Risiken geprägt sind.

Medizinische Risikofaktoren wirken demnach stärker als soziale. So haben Männer, die mit ihrer Gesundheit unzufrieden sind, eine um 19 Jahre niedrigere Lebenserwartung als der "Supermann". Offenbar leiden jene, die sich nicht als gesund einschätzen, auch tatsächlich häufig an ernsten Krankheiten. Bei Frauen ist der Wert mit knapp 18 Jahren ähnlich hoch. Ähnlich stark sinkt die Zahl der Lebensjahre bei Menschen, die schon im Alter von 50 Jahren an Altersdiabetes leiden, stark rauchen oder viel Alkohol trinken (siehe Grafik).

Verglichen damit wirken sich soziale Einflüsse schwächer aus. So verkürzt Arbeitslosigkeit das Leben um 14 Jahre. Eine Scheidung verringert die Lebenserwartung im Vergleich zu den Idealtypen um knapp zehn Jahre, ähnlich wie ein niedriger Schulabschluss.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen zeigen sich nur bei wenigen Faktoren. So ist beispielsweise die Lebenserwartung alleinlebender Frauen um einige Jahre geringer; bei Männern tritt dieser Effekt nicht auf. Auch Kinderlosigkeit (die bei Männern in den Statistiken nicht vollständig erfasst wird) wirkt bei Frauen statistisch leicht lebensverkürzend. "Das kann bei Frauen am Fehlen sozialer Kontakte, aber auch an biologischen Faktoren liegen", sagt die Mitautorin Elena Muth, die am Rostocker Zentrum für demographischen Wandel arbeitet.

Die einzelnen, überraschend hohen Risiken dürfen freilich nicht zu einer Addition verleiten - etwa in dem Sinn, dass sich die Lebenserwartung eines arbeitslosen, geschiedenen Rauchers um 14 plus neun plus 18 Jahre verringert. "Risikofaktoren bedingen sich oft gegenseitig, daher ist der Gesamteffekt geringer als die Einzeleffekte", sagt Elena Muth.